Video: Niklaus Bächli

Tomas Bächli & Petra Ronner zu zweit an einem Klavier




Das vierhändige Klavierspiel ist für uns eine zeitgemässe Form künstlerischen Austauschs. Der Ruch des häuslichen Musizierens und Vierhändigspiels im Unterricht empfinden wir als Qualitäten. Unser Repertoire erstreckt sich von Mozartsonaten bis zu neuen Auftragswerken, mit einer Konzentration um die Wende des 19. zum 20. Jahrhundert. Konzertform und Programminhalt werden dem jeweiligen Rahmen angepasst. Von kommentierter Probe bis klassisches Rezital - stets werden anspruchsvolle Inhalte verbindlich, passioniert und aus dem Moment heraus vorgetragen.

  © Antje Brückner

Wir sind der Meinung, dass unsere Gesellschaft mehr Kooperation in Form von Kollektiven braucht. Zu zweit an einem Klavier oder Flügel verkörpern wir diese Haltung. Gemeinsam mit den KomponistInnen, deren vierhändige Werke wir spielen und mit dem Konzertpublikum entsteht eine Handlungsgemeinschaft, die sich aktiv und konstruktiv mit musikalischen Ausdrucksformen auseinandersetzt.
In unseren Programmen erklingen die Werke in ungewohnten Zusammenhängen, nicht selten wird ein Stück zweimal gespielt. Es werden Fragen aufgeworfen und mögliche Antworten spielend, hörend und diskutierend ausgetauscht.
Vierhändiges Klavierspiel, einst Inbegriff gehobener Bürgerlichkeit, bietet uns heute die Möglichkeit, Schulter an Schulter zwischen sozialen und musikalischen Filterblasen zu kommunizieren und zu vermitteln. Wenn Menschen durch das Musizieren und Musikhören zusammenfinden, spielt die Grösse der Menschenmenge keine Rolle. Die «Effizienz» des Konzertes sagt nichts aus über seine musikalische Qualität. Den grössten sinnlichen und ästhetischen Gewinn des Einzelnen vermuten wir dort, wo die Gegenwart – das anwesend Sein im Moment und am Ort des musikalischen Vortrags – eins wird mit dem Erleben der musikalischen Zeit.


REPERTOIRE

Josquin Desprez ca.1450-1521
Agnus Dei aus der Messe L’homme armé super voces musicales und aus der Messe De beata virgine. Übertragung für 4 Hände und zwei Stimmen.


Wolfgang Amadé Mozart (1756-1791)
Sonate F-Dur auf 4 Hände KV 497 (1786)


Franz Schubert 1797-1828
aus Six Grandes Marches et Trios: Nr.2 g-moll, Nr.5 es-moll
Grande Marche funèbre op.55/D859 c-moll


Franz Liszt 1811-1886
Der, welcher wandert R.352a (1875/81?) aus der Oper „Die Zauberflöte“ von W.A.Mozart


Johannes Brahms 1833-1897
Variationen op.23 (1861) über ein Thema von Robert Schumann


Giacomo Puccini 1858-1924
La Bohème/II. Al Quartiere Latino (1897) für 4hd arrangiert von Tomas Bächli (2018)


Claude Debussy 1862-1918
Six épigraphes antiques (1914)


Erik Satie 1866-1925
Trois Morçeaux en Forme de Poire (1903)
En Habit de Cheval (1911) deux Chorales et deux Fugues
Parade (1917) Ballet réaliste en un tableau


Ralph Benatzky 1884-1957
div Chansons für 4hd arrangiert von Tomas Bächli


Morton Feldman 1926-1987
Piano four hands (1958)


James Tenney 1934-2006
Chorales for harmonic piano four hands (1973)


György Kurtág 1926
einzelne Stücke aus Játékok IV


Erika Radermacher 1936
Alle Uhren, selbst die trägsten (1981-83). Elf Phantasien nach E.T.A. Hoffmann


Heinz Holliger 1939
gespi(ge)lt – gesun/d/gen (2015)


Matthias Bruppacher 1948
Rondo (2020) Konzept für Klavier vierhändig. Auftragskomposition


Alfred Zimmerlin 1955
instabilis tellus, innabilis unda Klavierstück 10 (2000)


Mischa Käser 1959
11 Bagatellen (2018) für Klavier vierhändig. Auftragskomposition


Annette Schmucki 1968
verschränken (2022) für Klavier zu vier Händen. Auftragskomposition


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